Der paradiesische, bisher unbekannte Ort Sanlucar de Guadiana (Huelva) wartet darauf von Abenteurern entdeckt zu werden. Der kleine Ort mit seinen vierhundert Einwohnern liegt direkt an der Grenze zu Portugal.
Hierhin verschlug es den englischen Unternehmer Davis Jarman, der bis zum Zusammenbruch der Wirtschaft in Argentinien lebte, dann nach Barcelona zog und eine Immobilienfirma gründete.
Jarman hatte die Idee, die Dörfer
Sanlucar de Guadiana und Alcuotim grenzüberschreitend mit einer Seibahn
zu verbinden. Mit dem Wunsch und Ziel die lokale Wirtschaft in beiden
Orten zu stimulieren, beauftragte Jarman eine französische Firma die
Anlage zu installieren. Die Franzosen erstellten bereits ein Dutzend
dieser Anlagen, wie erst kürzlich im Norden Portugals, in Ribeira da Penha.
Die Investition des Engländers in Höhe
von EUR 250.000,00, die dreieinhalb Jahre Wartezeit mit einem
bürokratischen Hürdenlauf, resultierten aus reiner Privatinitiative,
ohne irgendwelche finanzielle Unterstützung.
Interessenten ab 14 Jahren und mit einem
Höchstgewicht von 110 Kilogramm können für EUR 15,00 die Fahrt
antreten. Wer vorher den Fluss überqueren muss, dem werden die
Fährkosten (EUR 1,00) erstattet.
Die Seilbahn startet neben dem Kastell von Sanlucar de Guadiana,
etwa 100 Meter über dem Fluss. Die Fahrt geht mit Gurt und Helm über
ein Gefälle von 12,5% und mit einer Geschwindigkeit von 65 km/h bis 75
km/h hinab nach Alcuotim, wo man nach ca. 40 Sekunden und nach 720 m in ca. 15 Metern Höhe ankommt.
Die Spanier nennen die Seilbahn "la Tirolina" und der englische Unternehmer nennt sein Kind "Limitezero".
Die abenteurliche Idee des Briten
entwickelte sich zu einer Touristenattraktion mit bisher über 2300
Besuchern. Die Anlage soll in den Monaten von März bis November
betrieben werden und 5 - 7 Mitarbeitern auf beiden Seiten einen festen
Arbeitsplatz sichern.